Blutdruckmessung

Viele Menschen wissen gar nicht, wie es um ihren Blutdruck bestellt ist. Beim Arzt und in Ihrer Apotheke haben Sie Gelegenheit Ihren Blutdruck messen zu lassen.

Zudem bekommen Sie in der Apotheke geeignete Geräte zur Heimkontrolle Ihres Blutdrucks.Die ermittelten Werte beim Blutdruckmessen, ein oberer (systolischer) und ein unterer (diastolischer) zeigen an, ob Ihr Blutdruck normal ist, oder ob man Schritte unternehmen muss, um ihn wieder zu Normalwerten zu bringen. Liegt der Blutdruck im Ruhezustand (im Sitzen oder Liegen) bei wiederholten Messungen über 135 mmHg (systolisch), spricht man von Bluthochdruck oder Hypertonie. Damit zufällige Einflussgrößen – wie momentane Anspannung, kurzzeitige Belastung oder Angst vor der Behandlung – den Blutdruck nicht beeinflussen, sollte zur Erstdiagnose mehrfach gemessen werden. Die Messungen sollten mindestens dreimal durchgeführt werden und an zwei verschiedenen Tagen stattfinden.

Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Bewertung der einzelnen Blutdruckbereiche und die dazugehörigen oberen (systolischen) und unteren (diastolischen) Werte:

Bewertung

Oberer Wert

(Systolischer Druck)

Unterer Wert

(Diastolischer Druck)

normal
bis 120 mmHg bis 80 mmHg
Prähypertonie bis 140 mmHg bis 90 mmHg
Hypertonie 1 bis 160 mmHg bis 100 mmHg
Hypertonie 2 160 mmHg und darüber 100 mmHg und darüber

Warum ist Bluthochdruck so gefährlich?

Hoher Blutdruck führt auf Dauer zu einer Überlastung von Herz und Gefäßen. Damit einhergehend steigt das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und weitere Organschäden davonzutragen. Typische Folgeerscheinungen sind: Nierenschäden, die eine Dialyse erforderlich machen oder Herzschwäche, die eine dramatische Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit nach sich zieht.

Tatsächlich leben Bluthochdruckpatienten gefährlich. Die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, ist für einen unbehandelten Hochdruckpatienten im Vergleich zu so genannten Normotonikern (Menschen mit „normalen“ Blutdruckwerten) siebenmal so hoch. Bei Herzschwäche ist das Risiko viermal, bei Herz- Kreislauf-Erkrankungen dreimal und bei der arteriellen Verschlusskrankheit zweimal höher. Kommen weitere Erkrankungen wie Diabetes oder Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht hinzu, wächst die Gefahr noch mehr!

Woran bemerke ich erhöhten Blutdruck?

Man merkt nicht, wenn der Blutdruck erhöht ist. Deshalb ist es wichtig, seine Werte regelmäßig messen zu lassen.

Das Tückische an dieser Erkrankung ist – frühzeitige Warnsignale fehlen: Weder ein stark durchblutetes, rotes Gesicht noch die dick hervortretende Ader an der Schläfe müssen – wie oftmals vermutet – irgend etwas mit Bluthochdruck zu tun haben. Die Krankheit verursacht keine typischen Beschwerden, nichts schmerzt. Unbemerkt kann diese Erkrankung über Jahre hinweg zu Organschäden führen. Viele Betroffene leben schon jahrelang mit hohem Blutdruck, ohne es zu ahnen, denn sie fühlen sich topfit und pudelwohl – ein Gefühl, das trügerisch sein kann. Bei Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot oder Müdigkeit, Herzklopfen, Beklemmungen oder Schweißausbrüche sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen.

Ein guter Rat: Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen. Damit die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden kann, sollten Sie Ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen.

Risikofaktoren

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die die Entstehung von Bluthochdruck begünstigen:

  • Erbliche Veranlagung
  • Störungen des Fettstoffwechsels (z. B. erhöhte Cholesterinwerte)
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Chronische Nierenerkrankungen
  • Vermehrter Alkoholgenuss
  • Übermäßige Salzzufuhr
  • Bewegungsmangel
  • Ständiger Stress
  • Medikamente (z. B. Rheumamittel, Antibabypille)

Vorbeugung und Behandlung

Es ist nicht erforderlich auf alle Genüsse zur Gänze zu verzichten. Wie so oft im Leben kommt es vor allem auf die Art und Weise der Lebensstilumstellung an. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle bei der Ernährung oder dem Alkoholgenuss und die Konzentration auf mehr Bewegung und Stressvermeidung helfen schon bei der Vermeidung von stark erhöhtem Blutdruck, der sonst meist das restliche Leben lang medikamentös behandelt werden muss.

Ihr Körpergewicht betreffend, bedenken Sie bitte folgende Fakten: Jedes überflüssige Kilo bedeutet Mehrarbeit für Ihr Herz! Eine Gewichtsreduktion um 10 Kilogramm bewirkt unter anderem eine Reduktion des systolischen Wertes um 20mmHg und des diastolischen Wertes um 10mmHg.

Weitere Maßnahmen:

  • Beim Kochen und Essen den Salzkonsum reduzieren.
  • Salzhaltige Getränke meiden. Dazu gehören: gesalzene Gemüsesäfte oder natriumreiche Mineralwässer.
  • Den Alkoholgenuss stark einschränken.
  • Essen Sie wenig tierische Fette.
  • Pflanzliche Fette und Öle bevorzugen. Sonnenblumen-, Distel-, Oliven- und Rapsöl haben einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Sie senken das „schlechte“ (LDL-) Cholesterin und schützen somit die Gefäße vor Ablagerungen ( Arterioklerose ).
  • Ballaststoffreiche Nahrungsmittel bevorzugen.
  • Wöchentlich zwei Mahlzeiten mit frischem Seefisch einplanen. Fisch enthält spezielle Fettsäuren, die den Blutdruck senken und die sich günstig auf Gefäßerkrankungen auswirken können.

Durch eine frühzeitige, konsequente Behandlung des Hochdrucks und eine Einschränkung der Risikofaktoren kann dieser schleichende Prozess aufgehalten bzw. verlangsamt werden. Für den Patienten bedeutet das: Schutz vor Frühinvalidität und noch viele lebenswerte Jahre …

Wenn Vorbeugung und Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht mehr reichen, ist es wichtig, dass Ihnen Ihr Arzt Medikamente verordnet, die nicht nur den hohen Blutdruck senken, sondern auch das Herz und die Gefäße schützen und sehr gut verträglich sind. Derartige Arzneimittel tragen dazu bei, dass Sie auch weiterhin ein möglichst unbeschwertes Leben führen können.

Fragen Sie am besten gleich nach einem Termin und vermeiden Sie unnötige Wartezeiten